Konfirmation

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Konfirmation

Bekräftigung, Bestätigung, Befestigung
Im Glauben – so ist es die Absicht.
Wenn man erst vierzehn Jahre jung,
Hat Heiliges da schon Gewicht?

Jahre vor der Coronazeit
Und doch fast wie in kranken Zeiten:
Die Feier spürte auf das Leid,
Zerbrochenes und frühe Leiden.

Wenige waren her gekommen
Im Glauben an den großen Tag.
Man hatte alles hingenommen,
Was für das Mädchen ja ein Schlag.

Die Eltern lebten längst getrennt,
Die Paten in zerstrittener Scheidung.
Was man als Konfirmand so kennt
War hier leider Glaubensvermeidung.

Das Ritual hatt' man vollzogen,
Nach außen schien alles intakt,
Doch Freude war leider entflogen,
Die Feier ein symbolischer Akt.

Hat es denn dann noch einen Sinn
Den Bund mit Gott hier zu erneuern,
Wenn Elternnähe längst dahin,
Selbst wenn Wünsche Gutes beteuern?

Finden Lieder noch nach innen,
Kann die Gottheit man erspüren,
Der Glaube sich redlich besinnen,
Wenn Wege auseinander führen?

Bestätigung, Bekräftigung, Befestigung?
Vielleicht im Kirchenraum dann schon.
Man gibt sich mit den Freunden Schwung,
Selbst wenn Tatsachen sprechen Hohn...


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Konfirmation

190 mal gelesen
27.09.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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