Kaiser Karl V.

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Kaiser Karl V.

Was machst Du, wenn plötzlich Du König wirst
Und die halbe Weltkugel Du damit erwirbst?
Dann sitzt der Fürst auf einsamem First –
Ist das nicht so, dass Du damit auch stirbst?

Was will denn der gute Karl schon machen,
Wenn ihn Protestanten provozieren,
Abtrünnige seine Weltmacht verlachen
Und man seine Macht ins Abseits will führen?

Karl V. war ein reicher, armer König,
Ein Kaiser mit großer Riesenherrschaft.
Das aber interessierte Zeitgenossen wenig,
Nur Hofschranzen – die leisteten Gefolgschaft.

Gottseidank hat Tizian ein Bildnis erschaffen,
Auf dem er herrscherlich glänzend erscheint.
Doch kein Regent kann ewig Herrschaft raffen,
Selbst wenn er sich unsterblich gesegnet meint.

Sehr tragisch und unfähig, Zeichen der Zeit zu sehen,
Wie sie die Reformation weiterentwickelt hat,
Musste er deshalb in unsere Geschichte eingehen
Als Riesenreichherrscher – ohne Wundertat.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Kaiser Karl V.

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15.10.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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