Jugendtreffen in Coronazeiten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Jugendtreffen in Coronazeiten

Wie standen sie vor einem Jahr eng beisammen,
Am Brunnen, wo noch die fröhliche Jugend!
Diese Hoffnung ist längst von ihr gegangen:
Treffen ohne Schutz wäre gefährliche Untugend,
Denn niemand will ja Freunde anstecken,
Doch ohne Nähe kein Geschlechternecken...

Alles war wunderbar vor einem Jahr,
Der Brunnen hatte sie eingefangen.
Manche fanden sich und gingen als Paar
Und sind gemeinsam von dort weg gegangen,
Um sich der Liebe, der Lust hinzugeben
Und ihr Jungsein fein auszuleben...

Mit Masken stehen heut' wenige da,
Nähe ist jetzt für viele zu gefährlich.
Man ist sich zwar über das Smartphone nah,
Doch die wahre Begegnung bleibt damit spärlich,
Selbst wenn die Maske kurz einmal fällt
Und das Abendlicht leuchtende Augen erhellt...

Alle Schönheiten sind ja reichlich vermummt,
Dennoch geht die Partnersuche am Brunnen weiter,
Wenn dort hinter Masken manche Rede verstummt,
Weil die Suchtage für die Jugend nicht heiter.
Will man bei Freunden dennoch sein Glück,
Suchen Mädchen und Junge den lieblichen Blick...


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Jugendtreffen in Coronazeiten

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26.09.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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