Jetzt, wo ich alt bin

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Jetzt, wo ich alt bin

Jetzt im Alter frage ich mich schon:
„Was hätte ich besser machen können,
Mich nicht so sehr an den Tagestrott gewöhnen,
Vielleicht ein Lächeln mehr zeigen, mildern den Ton?“

Ja, so manchem Lebensbegleiter bin ich möglicherweise
Nicht ganz gerecht geworden, weil ich ihn vielleicht unterschätzte,
Seine Leistungen verkannte, man gegen ihn hetzte,
Weshalb meine Förderhilfe unzulänglich, zu leise.

Die Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen,
Die Haltetaue sind mit den Jahren abgefallen,
Tragen wie Walnüsse vor der Ernte keine grünen Schalen
Und so mancher musste längst vor mir gehen...

Es bleibt mir die Gewissheit, dass ich sehnend
Gerechtigkeit und Fairnis leben wollte,
Weil mein inneres Sittengesetz das auch so wollte,
Immer das Gute aus der Nächstenliebe entlehnend.

Was alles hätte ich noch besser getan,
Wäre ich von Anfang an bestückt gewesen mit Freiheit,
Die heute, gepaart mit umfassender Altersweisheit
Brennend als Leuchte im Land hält den Spahn.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Informationen zum Gedicht: Jetzt, wo ich alt bin

91 mal gelesen
05.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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