Jahreserwartung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Jahreserwartung

Schon kann ich den Morgen sehen,
Die Straßenlampen sind längst aus,
Kann getrost ins Tagwerk gehen,
Denn die Sonne steigt ja auf,

Hangelt sich vom Grau ins Blau,
Streichelt Sträucher und die Bäume.
Wenn ich dann zum Himmel schau'
Und den Morgen nicht versäume,

Führt der frühe Blick zur Freude,
Überwindet Eis und Kälte,
Nimmt vom Winter Abschied heute,
Denn der Lenz, er kommt in Bälde,

Hör' ich doch schon Amseln schlagen,
Die ja nicht mehr warten können,
Wenn an solchen Sonnentagen
Sie mit Liebe sich verwöhnen.

Sonne leckt Reif von den Ästen,
Still und doch erwartungsvoll
Führt der Wanderer mit den Gästen
Dorthin, wo Welt ohne Groll.

Vorrat heißt's langsam zu leeren,
Wenn die Beete jetzt aufgehen,
Sonnenstunden sich vermehren
Und wir dicke Knospen sehen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Jahreserwartung

32 mal gelesen
05.02.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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