In der Therme

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
In der Therme

Erst liegt die Wasserfläche plan,
Am Rand wenig vom Wind gewellt.
Dann sprudelt das Warmwasser hoch
Und jeder, der da stehen kann,
Hat sich zu Düsen hingestellt –
Und trotzt dem späten Dasein doch!

Sich ja nicht unterkriegen lassen,
Zeigen, dass man lebendiger,
Wenn man in klarem Wasser liegt,
Da schauen, Leben leben lassen,
Wodurch der Geist ja wendiger,
Wo Körper sich an Körper wiegt.

Die frische Luft im Außenbecken,
Wenn Sonne bräunt die weiße Haut,
Tritt wehend Lebensgeister los.
Man kommt damit in alle Ecken,
Still ist es da und gar nicht laut,
Zufrieden schwimmt das Leben los.

Ach, geht es uns im Wasser gut,
Fast schwerelos gleitet dahin,
Was schmerzfrei noch nicht war zuvor!
Hier lässt sich wieder Lebensmut
Ansammeln, weil ich Schwimmer bin:
Seele baumelt am Sprudeltor.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: In der Therme

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08.09.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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