Hochherrschaftliches

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Hochherrschaftliches

Da schleichen sich langsam Mechanismen ein,
Die man längst als vergangen gesehen,
Denn wo Freiheit nur wird parlierter Schein,
Kann die Unfreiheit wieder auferstehen.

Wo hochherrschaftlich Macht ausgeübt,
Da steht sie sehr nahe der Tyrannei:
Es wird viel angeordnet und wenig geliebt,
Wodurch der Mensch in Abhängigkeit sei.

Deshalb schleichen sich in vielen Demokratien
Solche Strukturen erneut leider wieder ein
Und erlauben das Ausleben von Manien,
Deshalb kann auch Unfreiheit wieder sein.

Man diskutiert scheinfrei in Gremien
Sehr lange, bis man schließlich erreicht,
Was sich wie aufstrebende Gynostemien
Langsam das Bedingungslose erschleicht.

Man sucht nach Kumpanen, Gefolgsleuten,
Baut mitunter auch auf seine Spießgesellen,
Damit Herrschaft sich sehr oft kann häuten,
Man den Fernerstehenden kann Fallen stellen.

Noch schlimmer dann, wenn Untätigkeit am Werk,
Die notwendigen Entscheidungen nur ausgesessen.
Auf diese Weise mutiert der gute Bürger zum Zwerg,
Die Herrschaft tagt abgeschottet und selbstvergessen.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Hochherrschaftliches

90 mal gelesen
05.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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