Haydn

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Haydn

©Hans Hartmut Karg
2018

„Mein Herr, Ihr Sohn ist Größter unter der Sonne,
Ihm zuhören ist lauter Freud' und Wonne!“
So bescheiden konnte nur Joseph Haydn sein –
Er schenkte dem Vater reinen Wein ein:

Der Leopold Mozart freute sich sehr,
Denn sein Wolfgang, der war ihm immer mehr
Als die Welt der übrigen Komponisten,
Die doch nur eine kurze Mode fristen.

Es gibt niemanden, der so neidlos war,
Und später den lieben Beethoven gar,
Den eigenen Bruder anerkannte
Verehrte, als er sich London zuwandte.

Bescheidenheit in vollkommener Vollendung
Trotz späterer, langsamer Publikumsabwendung:
An den schlichten Grabplatten von Händel und Haydn
Können sich die Touristen die Augen weiden.

Wie jemand so komponieren kann
Trotz der Nähe durch einer Xanthippen Wahn,
Bedroht von früher Sängerkastrierung –
Und für die Musik doch wahre Verführung!

Mit dem Paukenschlag ärgerte er die Manien
Und doch findet er zu den Harmonien,
Erschafft mit seinem großen Geschick
Der Welt seine wunderklare Klangmusik.

*

Informationen zum Gedicht: Haydn

2.495 mal gelesen
19.02.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige