Halbatmende Winde

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Halbatmende Winde

Gelassen geht der Morgen in den Tag,
Am Rosmarin bereits ein Bieneheer,
Schon früh ertönt der Amselschlag,
Erwartend schon ein Würmerheer.

Wo jetzt bereits die Sonne hochsteht,
Darf man von einem Seelentag ausgehen,
Bei dem das Wetter jede Hoffnung sät:
Bewölkung ist nirgendwo zu sehen.

In diesem stechend' Strahlenschein
Lassen sich viele Insekten blicken.
Sie spüren: Wir müssen schneller sein,
Uns mit der Pollenpracht nun schicken.

Denn plötzlich: Halbatmende Winde
Und Wolken vrändern nun die Wettermühle,
Vertreiben rasch das fleißige Gesinde,
Denn bald wird’s dunkler – ohne Schwüle.

Wir atmen auf, so ist der Tag gerettet,
Den Pollenjägern ist das gar nicht recht,
Dass nun der Tag in Kühle eingebettet,
Denn das ist für die Pollenernter schlecht.

So kommt dem einen dieser Wind gelegen,
Während der andere ihn verdammt:
Was für Insektenheere überhaupt kein Segen,
Das ist für Menschenlungen Samt.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Halbatmende Winde

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28.08.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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