Großes Gewächs

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Großes Gewächs

Da schwärmen sie von den edlen Weinen,
Verkosten, was ein Vermögen wert
Und können sich dabei so leicht einen
Auf Größe, die jetzt geleert.

Im Gaumen treibt es den komplexen
Geschmack hin zur einmaligen Art:
Der Wein kann schon Menschen verhexen,
Am Verkosten wird nicht gespart.

Jetzt treten Sprachschöpfer in ihr Recht,
Erschaffen die Worte zu Bildern.
Kein Wein ist ihnen wirklich schlecht,
Lob findet man auf den Schildern.

Und lächelnd bleibt im Hintergrund
Der Winzer, der jetzt längst verkauft,
Was den Käufern im Gaumen herrlich rund,
Weil mancher schon genüsslich schnauft.

Bevor es dann zum Mahle geht,
Wo man weitere Tropfen genießt,
Das oppulente Schlemmen durchsteht
Und die Speisekarte laut liest,

Zeigt nun der Winzer, was er noch hat
Und wo seine besten Schätzchen liegen.
So schreitet mancher Gast gerne zur Tat,
Denn kein Genuss kann ihn wirklich besiegen.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Großes Gewächs

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05.05.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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