Goldene Hochzeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Goldene Hochzeit

„Fünfzig Jahre verheiratet sein –
Ein halbes Jahrhundert niemals allein!“
So gurren es von den Dächern die Tauben,
Das erstaunt, das ist kaum zu glauben!

Deshalb schau ich ungläubig auf den Kalender:
Dass uns Amor als sinnlicher Minnespender
In den fünfzig Jahren reich und unschwer
Von der Liebe gab jeden Tag mehr und mehr.

Denn Unkenrufe gehörten immer dazu:
„Aus den Zweien wird kein richtiger Schuh,
Selbst wenn sie das Glück heraufbeschwören
Und meinen, es möge ihnen allein gehören!“

Des Menschen Wille erdenkt sich den Weg,
Doch die Liebe braucht dafür keinen Beleg,
Denn für guten Willen gibt es stets den Mai,
Womit Liebe von Dauer ein Segen sei.

Der Mensch muss schon wissen, was er will:
Zwei wählen also für sich jenes Ziel –
Zu leben in einer einzigen Partnerschaft,
Weil dies stressfreiere Verlässlichkeit schafft.

Denn Liebe von Dauer ist ein Gottesgeschenk,
Wenn die Liebenden sich halten und eingedenk
Der Freuden, die ihnen Zweisamkeit erschließen
Sich händchenhaltend Zärtlichkeiten ergießen.

Gläubig schau' ich vom Balkon zum Himmel hinauf,
Wo der Stern unseren langanhaltenden Lebenslauf
Mit dem Vollmond gemeinsam den Sommerabend versüßt
Und damit immer wieder aufs Neue unser Lebensglück begießt.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Goldene Hochzeit

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12.08.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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