Glückstreffer

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Glückstreffer

Früher kamen sie um die Ecke,
Frauen, jung, fast tanzend mir entgegen,
Damit das auch bei mir froh erwecke:
Lustfreude und frühen Jugendsegen.

Das Glück fiel mir dabei fast nicht auf,
Denn unbekümmert, lachend und schnell
Kam bei ihnen Wort auf Wort zum Lauf,
Alles sorgenfrei – und stets sonnenhell.

Doch heute hab' ich das Gefühl,
Man mustert mehr, ob Geld einer habe
Mit Blicken, die berechnend und kühl:
Geht es da denn noch um ehrsame Teilhabe?

Manche Frauen haben heute anderes im Sinn,
Wenn sie vorbeilaufende Männer fixieren.
Geht es vielleicht nur um materiellen Gewinn,
Will man denn nur Geldbeuteln nachspüren?

Sehnend suche ich nach jenen Frauenstimmen,
Die materiellen Reichtümern nicht nachjagen
Lieber frei schwirrend wie Vögel und Immen
Auch dem alten Mann etwas Liebes sagen.

Danach muss man heute viel länger suchen,
Denn auch in bekannten Datingportalen
Lassen sich Lügen parken, Wünsche buchen,
Für die immer nur eine Seele soll zahlen.

Sehnsucht allein neigt sich oft nicht zur Liebe,
Sie bleibt dennoch als Suchkompass präsent.
Dabei steckt so mancher auch ein jene Hiebe,
Wie man dies eben auch aus Beziehungen kennt.

Da lob ich mir schon mein lebensnahes Glück,
Das ich ein Leben lang gewählt bereits hab'
Und freue mich auf den urvertrauten Blick,
Der liebevoll strahlt – kein Groschengrab!


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Glückstreffer

60 mal gelesen
29.10.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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