Frühe Zeiten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Frühe Zeiten

Die ersten Lebensjahre gehörten der Not,
Als auf der Wiese die Kuh einbrach,
Wo Eier versteckt unter Gras und Kot
Das Leiden entzog dem Ungemach.

Während Städter Hungers starben,
Wo Staub und Ruinen Tote bedeckten,
Frauen mit ihren Kindern darben,
Schwarzmärkte bei Besatzern aneckten,

Gab uns das Bauernland reichlich Nahrung,
Die Nullstunde immer schon überwunden,
Hilfe daselbst höchste Grunderfahrung,
Weil man in Gemeinschaft eingebunden.

So kam ich zur Hungerzeit in die Welt
Und fühlte mich doch sehr getragen,
Denn es gab viel Liebe und wenig Geld:
Schlachttage lösten die Hungerfragen.

Das war meine ganz, ganz frühe Welt,
Es gab Zuwendung und immer gutes Essen.
Ideologisch war da nichts zugestellt,
Keiner musste an einem Führer genesen.

Dankbar bin ich für diese frühen Tage,
Welche die Augen mir geöffnet haben
Für den Fleiß und für soziale Teilhabe,
Als wir versonnen am Flusse lagen.



©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Frühe Zeiten

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17.10.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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