Flucht aus der Pandemie

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Flucht aus der Pandemie

Sie wollen hingehen, wollen wieder schlemmen,
Vielleicht zum Gourmettempel, der exponiert,
Wo Jahr um Jahr die Sterne zunehmen,
Weil der Preisgekrönte längst mediengeführt.

Unsere Zeit, die versinkt in tiefem Leid,
Längst sind Seelen und Herzen ermüdet.
Man ist schon fast nicht mehr leidensbereit,
Wenn man nicht mehr vor Gefahren behütet.

Das lange Durchhalten bleibt die Parole,
Wir versuchen ohne Bistro auszukommen.
Das Virus treibt wie gifthaltige Phiole –
Alle warten wieder auf befreite Wonnen.

So gern würden wir wieder reisen wollen,
Auf jeden Fall ein Thermalbad aufsuchen
Und uns in der Ferne jene Freiheit holen,
Die früher brachte telefonisches Buchen.

Was sagen wir denn den Anverwandten,
Die wir nicht treffen, weil Ansteckung hindert?
Zukünftiges steckt voll von Unbekannten,
Was vielen Menschen die Hoffnung mindert.

Manche Herzen sind leider sehr eng geworden,
Weil wir nicht wissen, wie's weitergeht
Mit den vielen, aufkommenden Mutantenhorden,
Mit denen schon manches Leben verweht.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Flucht aus der Pandemie

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02.05.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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