Feste Zeiten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Feste Zeiten

Fest eingebunden in Abläufe am Tage
Sind manche nicht mehr bei Sinnen?
Sie stellen sich selbst dauernd in Frage,
Als hörten sie nur noch die innere Stimme.

Man lebt in der Seniorenresidenz,
Sag' dazu ja nicht: „Altersheim!“
Alles ist getaktet, es geht um Effizienz –
Auch das fördert Harmonie und Daheim.

Ans Leben ist man noch sehr gewöhnt,
Doch weniger wird das Parlieren.
Denn schließlich ist man altersversöhnt,
Muss halt manches Zwacken spüren.

So pendelt Rebellion zu Resignation,
Hin- und hergerissen bleibt das Gemüt,
Wo überwacht, meist bei sanftem Ton
Kein Hauch mehr durch die Räume zieht.

Gebrechlich, doch mit festen Zeiten
Stellt sich das Essen dem Magen vor:
Sanfter wird man, will ja weniger leiden,
Vergeblich wartet der Knochige am Tor...


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Feste Zeiten

55 mal gelesen
29.05.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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