Ewigkeit und Illusion

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ewigkeit und Illusion

Als Dreißigjähriger sah ich den alten Mann
Und dachte bei mir: Der kann chillen!
Darob bekam ich den neidvollen Wahn:
Der ist wohl reich, darf seine Träume stillen!

In mittlerem Alter begann es dann:
Ja, es beschleunigte sich Zeit,
Weil viele Arbeit mir die Tage nahm –
Der Fleiß machte mich dienstbereit.

Als Siebzigjähriger weiß ich endlich,
Dass mir die Zeit noch schneller eilt.
Das Alter ist da nicht verständlich,
Selbst dort nicht, wo die Muse weilt.

Beschaulichkeit erreicht man wirklich schwer,
Zeitstillstand bleibt nur ständige Fiktion.
Da hofft der Mensch am Ende sehr,
Dass ihm die Ewigkeit mehr ist, als Illusion.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Ewigkeit und Illusion

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28.06.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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