Erdüberlastungstag, Erdzerstörungstag

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Erdüberlastungstag,
Erderschöpfungstag

Seit gestern sind die Ressourcen aufgebraucht,
Welche die Erde dieses Jahr schenken konnte.
Wen kümmert das, wer lässt sein Auto stehen?
Über mir Hubschrauber, unten rollende Autos.
Wir vernutzen die Erde, bis sie nicht mehr kann.
Können wir ohne die Erde denn leben?

Die Erdüberlastung ist ein Leben auf Pump,
Doch Menschen sind mit ihresgleichen beschäftigt.
Natürlich, wo es menschelt, da menschelt es halt...
Man verdrängt die Schmerzen von Mutter Erde:
Was hat uns unser Heimatplanet wohl getan,
Dass wir ihn so verelenden lassen?

Seit gestern wissen wir es wieder ganz genau:
Für heuer haben wir alle Ressourcen vernutzt,
Mutwillig scheinbaren Überfluss verlebt,
Wo andere hungern und am Verhungern sind,
Als wäre uns nichts und niemand mehr heilig,
Als wären wir nur noch unser eigener Gott.

Was hat uns die Erde alles gegeben?
Geburt, Nahrung, Kleidung, Eltern, Leben.
Und was bringen wir tagtäglich zustande?
Ein Sammelsurium wirrer Fußabdrücke,
Als wären wir noch Herren im Haus,
Nicht Gäste mit geliehener Zeit.

Wenn der letzte Mensch gegangen ist,
Werden Viren, Bakterien und die Einzeller,
Die sich ja längst verkapselt haben,
Nicht nach dem Menschen fragen,
Wer er war und wie das einmal war,
Denn nichts ist zum Leben geblieben.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Erdüberlastungstag, Erdzerstörungstag

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30.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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