Ebnd

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ebnd

Mitunter treibt die Sprache Blüten,
Wenn sie verkürzt auf Reisen geht
Und manche nicht die Zunge hüten,
Weil man sich als modern versteht.

Wenn ich das neue „Wort“ schon höre,
Gibt es für Sprecher keine Pflicht,
Dass man auf ein Verstehen schwöre,
Das mehr ist, als Crumble-Gericht.

Essen sollte man im Gasthaus,
Wenn man nicht zu Hause weilt,
Doch spricht man dieses Wort je aus,
Hat man die Gosse längst erreicht.

Das Wort ist ja kein Sprachgeschäft,
Im Duden ist's nicht aufgeführt
Und bleibt doch nur ein Schaumgeheft,
Zwar neu, doch nicht sehr sprachgeführt.

So bleibt Sprachschöpfern aktuell
Das Abstandnehmen und das Stählen
Damit der Wortrumpf nicht zu schnell
Kann seine eigene Seele quälen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Ebnd

51 mal gelesen
18.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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