Die Hand

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Hand

©Hans Hartmut Karg
2018

Sie lag so regungslos im Bett,
Als wäre sie schon tot gewesen.
Ich liebte sie, sie war sehr nett
Und ließ sich aus den Augen lesen.

Jetzt lag sie da ganz ohne Regung.
Der Schlaf verlieh ihr jene Würde,
Die ich spürte bei der Begegnung,
Als sie noch spröde und noch Hürde.

Und immer mehr war ich verliebt
In dieses schön gemalte Antlitz:
Weil es mir tausend Kräfte gibt,
Wird es zu mehr, als nur zum Witz.

Doch täuschte ich mich ganz,
Da sie nicht wirklich schlief.
Ihr mädchenhafter Atemtanz
Mich blickender jetzt rief.

Die Hand glitt sanft in meine Hand
Und rollte sich in meine Faust.
Der Augenaufschlag war das Band,
Mit dem die Sinnwelt braust.

Wäre die Hand nicht her gekommen,
Augen nicht wärmendes Signal,
Hätte ich kaum Notiz genommen
Von dem, was Pflicht – und Wahl...

*

Informationen zum Gedicht: Die Hand

31 mal gelesen
19.05.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige