Die Brandhochzeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Brandhochzeit

Bestaunt von ihren vielen Gästen
Zieht sie mit ihrem Liebsten ein.
Sie will am Tag ja wirklich festen,
Die Hochzeit soll besonders sein!

So hatte sie sich's vorgestellt,
Denn alles, was der Mensch so braucht,
Ist immer seine Hoffnungswelt,
Die dann so manches Mal verraucht...

Denn als sie zum Gasthause wollten
Stand dort die Feuerwehr bereit,
Damit die Gäste laufen sollten,
Weil ein Brand diesen Tag begleit'.

Ein Stadel hatte früh gebrannt,
Der diesem Gasthaus gegenüber,
So dass die Braut im Rauche stand,
Als sie zum Feiern kam herüber.

Sie roch, wie alles, jetzt nach Rauch.
Das konnte niemanden beirren,
Denn wo das Feiern fester Brauch,
Lässt man sich gern zum Tanze führen.

Das sah der Brautvater als Segen:
Lässt Feuer nicht die Liebe sonnen?
Dem Paar wünscht' auf den weiteren Wegen
Er Glück, das hier feuerbegonnen.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Die Brandhochzeit

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06.11.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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