Despotentreffen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Despotentreffen

An riesigem und rundem Tische sitzend
Verharren sie wie drei verkrampfte Gnome,
Scheinruhend ihre Hände, schwer schwitzend
Ein jeder, festgezurrt in seiner Komfortzone.

Man sieht sie, wie sie laut beschwören,
Dass sie sich Waffenbrüderschaft zusichern,
Damit sie alle auf die Kampfesehre hören,
Der Feinde Mut brechen mit Worten ohne Kichern.

So wollen die drei Herrn der Welt signalisieren:
„Versucht nicht, an Feindschaften Euch zu laben!
Bei unserer Führerschaft müsst Ihr sonst spüren:
Ihr werdet künftig keine Bodenschätze haben!

Legt Eure Freiheit doch in unsere starken Hände,
Wir werden Euch allzeit zu schützen wissen,
Haben genügend Arsenale und Bestände
An Waffen – Ihr müsstet nichts vermissen!

Verehrt uns als die allergrößten Führer,
Wir haben's verdient, dass Ihr uns wie die Götter ehrt,
Denn Freiheitslüsternheit bleibt nur Verführer,
Mit der Ihr unseren guten Willen mutwillig abwehrt.

Von uns wird alles deutlich und ernst genommen,
Stahlhart kehren wir, halten mit den Starken Schritt.
Seid doch so frei, endlich zu uns zu kommen,
Wir nehmen gerne Euch als die Vasallen mit.“


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Despotentreffen

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18.10.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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