Der Dorn

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Dorn

Wäre mir die heiße Nadel beim Versuch
Doch nur ein wenig abgekühlt gewesen,
Gäbe es nicht das blutdurchtränkte Tuch
Und ich wäre vielleicht rascher genesen.

Es gibt ja am Bein diese hintere Stelle
Wo ich mir den Dorn eingetreten habe
Der mich erfasst mit Schmerzenswelle
Und worauf ich keinen Zugriff habe.

An diesen nicht erreichbaren Ort
Komme ich kaum hin, den Dorn seh‘ ich nicht.
Da hilft mir keine Verrenkung, kein Sport,
Der Schmerz hat nach wie vor großes Gewicht.

Aber ich muss ihn doch entfernen
Und komme nicht an ihn heran.
Da hilft kein Blick zu den Sternen,
Unter Schmerzen leidet der Mann!

Nun hat mein Weibchen Mitleid
Und sticht mit der Nadel zu.
Schmerz durchfährt das Nervenkleid,
Dann habe ich meine Ruh‘.

©Hans Hartmut Karg
2025

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Informationen zum Gedicht: Der Dorn

30 mal gelesen
21.05.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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