Der Apfel

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der Apfel

©Hans Hartmut Karg
2017

Ein Kind musste zum Klo geschwind,
Weil Kinder oft vergesslich sind.
Es nahm den Apfel mit dort hin,
Um ihn zu essen – war sein Sinn.

Der Apfel fiel in das Klosett –
Das fand das Kind ja gar nicht nett! –
Und wurde dort hinab gespült
In den Kanal, der alles füllt.

Der Apfel schwamm nun ohne Plage
Hinein in eine Kläranlage,
Wo es nicht unbedingt gut roch,
Weshalb er aus dem Schlamme kroch.

Er rollte rasch bei frischer Brise
Hinab auf eine Blumenwiese,
Wollte sich da nicht mehr entfernen,
Denn er war voll mit Apfelkernen.

Und die – wer hätte das gedacht? –
Die keimten dort bei Tag und Nacht.
Einer, der sehr potent gar war
Wuchs dort zum Baumkind übers Jahr.

Was nicht verspeist von uns als Kind,
Wenn wir so unaufmerksam sind,
Geht auf geheimnisvolle Weise
Manchmal als Keimling auf die Reise.

*

Informationen zum Gedicht: Der Apfel

194 mal gelesen
01.02.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige