Der alte Adam

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der alte Adam

Der alte Adam schaut doch recht
Auf alle, die ihm schutzbefohlen,
Von sich ist er sehr überzeugt.
Er wünscht: Alles sei doch gerecht,
Niemand werde allhier bestohlen,
Wo er sich in das Leben beugt.

Man sollte ja nicht ewig glauben,
Der Apfel reiche für den Fall,
Dass man so weiter handeln könnt',
Entfernt von jedem Liebesglauben,
Wenn man nach einem Sündenfall
Sich mit dem Vorfall ganz versöhnt!

Du, Frouwe, treibst die Welle
Der weiteren Vernunftgebilde
In Nächten heißer Sonnenzeiten,
Damit der Adam auf die Schnelle
Mit Dir tritt in Liebesgefilde:
So kann er seine Seele weiten.

Kann man den Adam damit locken,
Wenn er streift im Eigenbeharren?
Von selbst wird er sich nicht bewegen!
Reizt man ihn, wird er vielleicht bocken,
Ein wenig mit den Hufen scharren –
Und schließlich animiert sich regen...


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Der alte Adam

191 mal gelesen
28.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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