Demokratismus

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Demokratismus

Wenn nur noch so getan wird,
Als gäbe es demokratische Stufen,
Institutionen, die wie ein guter Hirt
Verbrecher bestrafen, zur Ordnung rufen,

Jedoch alle Instanzen regierungsbesetzt
Und die Rechte verworren, ausgehöhlt,
Gar noch Gegner ausgemacht und gehetzt,
Ist keine Volksherrschaft mehr beseelt.

In Freiheit kann man diskutieren,
Lösungen sind oft minimal entschieden,
Können behutsam zu Kompromissen führen,
So werden dikatorische Strukturen vermieden.

Im Demokratismus aber biegen sich Entscheidungsträger
Immer nur dorthin, wo Staatsmacht die Herrschaft sah.
Mehrheiten üben keine Kritik, es gibt keine Aufreger
Und man ist ständig dem Diktate der Führung nah.

Die wenigen, wahren Demokratien mag ich sehr,
Weil Entscheidungen erst besprochen abgestimmt.
Im Demokratismus bleibt solches weiter leer,
Weil man sich dafür gar keine Zeit mehr nimmt.

Die Volksherrschaft sei kein pseudofreies Theater,
In der nur die Staatsmacht sich selbst bewacht.
Freiheit sei in der wahren Demokratie jener Vater,
Der immerzu kontrolliert Herrschaft und Macht.

Haben wir nur noch kritiklose Labersäcke,
Schwindet auf Dauer das Bürgervertrauen.
Das bringt die Volksherrschaft um die Ecke:
Wo nur noch geredet wird ist nichts zu bauen.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Demokratismus

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17.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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