Dass wir sind, wie wir sind

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Dass wir sind, wie wir sind

Entstiegen der langen Stammesgeschicht',
Verwandt unseren Nächsten, Primaten,
Stellen wir uns ins göttliche Licht,
Wissen uns so gut beraten.

Wir wissen, woher wir gekommen sind
Und wissen, wohin wir gehen,
Gern treiben in göttlichem Segelwind,
Wo Schöpfungskrönung wir sehen.

Doch sind wir nicht auch Überheblichkeit,
Sklaven unserer Egomanien?
Denken wir wirklich an die Ewigkeit,
Wo alles uns wird verziehen?

Gibt's nicht selbstverschuldete Unmündigkeit,
Die Feigheit, die Faulheit, Untugend,
Wenn wir nur noch zum Konsumieren bereit
Vergeuden den Wert unserer Jugend?

Heute steht Jugend wieder gegen uns auf,
Verdammt unseren Hedonismus:
Wär' weniger nicht mehr im Lebenslauf
Mit mehr Zeit für den Menschengruß?

So aber jagen wir weiter danach,
Wonach alle Gierenden jagen
Und sehen uns nicht unter einem Dach,
Weil nach der Sinnwende wir nicht fragen.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Dass wir sind, wie wir sind

103 mal gelesen
21.09.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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