Das Amselmännchen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Das Amselmännchen

Da hab' ich viele Krokusse gepflanzt,
Erfreue mich an deren üppiger Blüte,
Wenn morgens schon insektenumtanzt
Die Kleinflügler führen sich zu Gemüte
Pollennahrung, die hier herrlich zu holen,
Wo die vielen Nahrungsquellen locken
Und die Summenden dabei unverhohlen
Verbreiten so ihre Summelogen.

Ein Amselmännchen fliegt rasch herbei
Und fleddert alle herrlichen Blüten,
Haut meine Schönheiten wild entzwei,
Die von mir sind ja nicht zu behüten,
Denn es sieht in den Blüten echte Rivalen,
Die aggressiv zu bekämpfen sind:
So löst es eigene Mannesqualen –
Und das trotz Sonne und kühlem Wind.

Die Wildnatur hat ihre eignen Gesetze
Fürs Überleben – und fürs Vermehren,
Damit man den Genpool nicht verletze,
Gegenspieler einhege im Begehren.
Wo wir Menschen schöne Blüten sehen,
Sieht das Amselmännchen im Gefärbe
Den Rivalen, den es nun muss angehen,
Damit niemand ihm seine Lust verderbe.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Das Amselmännchen

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12.04.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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