Besinnung und Neubeginn

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Besinnung und Neubeginn

Wenn am Fluss die Ufer wegbrechen
sieht das vom Gebirge her klein aus.
Erst wenn oben der Berg rutscht,
Wird die Betroffenheit spürbar.

Aber tragen wir nicht alle den Schuh,
um damit Bergrutsche auszulösen?
Geben wir solches denn jemals zu,
wenn wir uns immer gottgleich wähnen?

Müssen nicht erst Klima und zerstörte Ernten
die Leidensgeißel uns spüren lassen,
dass auch der letzte Mensch begreift,
wie verletztlich wir alle dastehen?

Die Menschheit muss endlich erkennen,
dass nichts sich ohne ihr Zutun verbessert,
kein Kaminofen jemals die Lüfte reinigt,
kein Verbrennungsmotor uns erretten kann.

Müssen wir nicht das Leugnen verhindern,
Abstreiter mit ihrem Anhängertross
zu Kleiderpuppen ins Schaufenster stellen,
wo sie hergekommen und lamentieren können?

Der Neuanfang wird uns nur gelingen,
wenn auf Rationalkräfte wir uns wieder besinnen,
die wir doch sicher noch reichlich haben,
um den Neubeginn endlich rettend zu wagen.

Wenn am Fluss die Ufer wegbrechen
sieht das vom Gebirge her klein aus.
Erst wenn oben der Berg rutscht,
Wird die Betroffenheit spürbar.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Besinnung und Neubeginn

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04.12.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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