Begehren und Macht

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Begehren und Macht

Schon immer haben schlaue Leute
Gewusst, wie die Geschlechter ticken
Und mancher Gläubige bis heute
Die Weisheiten werden abnicken.

Begehren voller Machtansprüche
Mag manchmal Angstschimäre sein,
Treibt auch Beziehungen in Brüche
Und lässt die Leidenden allein.

Begehren ohne Herrschaftswillen
Setzt Lust der Langeweile aus,
Kann kaum noch die Erfüllung stillen,
Treibt die Geschlechter aus dem Haus.

Naturwüchsig bleibt Liebe nur,
Wenn Macht/Begehren sie vereint,
Dass in Beziehung und Kultur
Auf Augenhöhe nichts beweint.

Denn Macht muss ja nicht Leid bedeuten,
Wo kleiner Schmerz die Lüste treibt,
Glocken des Sehnens auch dort läuten,
Wo Lust mit Scherz erhalten bleibt.

Ganz ohne Liebeswandelrunden
Voll Machtanspruch schwindet Begehren,
Denn dann wachsen Zweifel zu Stunden,
Die fehlersuchend nur beschweren.

Frau und Mann sollten heiter
Ihr Anderssein selbst ausprobieren,
Begehrlich auf der Seelenleiter
Die Macht zum Höhepunkte führen.

Von außen kann man wenig raten,
Das müssen ZWEI von selber finden,
Wie sie mit ihren freien Taten
Macht und Begehr'n zusammenbinden.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Begehren und Macht

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04.02.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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