Auf Weihnachtsmärkten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Auf Weihnachtsmärkten

Früher fuhr man lang dorthin,
Denn es gab traditionelle,
Damit Glaube noch mit Sinn
Sich am Lichterglanz erhelle.

Tausende gibt es inzwischen,
Jeder Ort hat seinen Markt.
Man muss sich die Augen wischen,
Fragt: Ist Glaube da erstarkt?

Vier haben wir schon besucht,
Überall seh'n wir Dasselbe:
Menschen, auch die nicht betucht
An Lech, Neckar, Pegnitz, Elbe.

Ist das nicht Anachronismus:
Weihnacht – und dazu ein Markt?
Ist es nur der Konsumismus,
Durch den Glaube noch erstarkt?

Ja, es dampft, es leuchten Sterne,
Man trinkt, isst auch immerzu.
Viele haben Buntlicht gerne,
Wenn endlich das Jahr hat Ruh'.

Klötze stehen aus Beton,
Müssen jetzt die Menschen schützen.
Ist das unser heil'ger Lohn,
Dass Friede kann wenig nützen?

Taschen werden nicht getragen
Aus Furcht vor den Taschendieben.
Muss Freude da nicht versagen?
Können wir so Menschen lieben?

Kinderaugen wollen schauen
Und am Heile sich sattsehen,
Auf Leben und Zukunft bauen,
Mit Lichtern zur Freiheit gehen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Auf Weihnachtsmärkten

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19.12.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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