Ansbacher Gnadenworte

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ansbacher Gnadenworte

Schon lange hat die Ewigkeit
im Verwandtensterben mich eingeholt,
denn die gläubige Unsterblichkeit
sollte und wollte nicht lange warten.
Was wird, wenn wir selig nur zu Zweit
nicht schnell genug, weil schwach besohlt
uns ärgern, weil das Schicksal grollt
oder wir bei Unmöglichem verharrten?

Was sollte uns als den Alten denn
der Saumselige noch mitgeben,
dem ich gefühlt schon lange egal bin,
längst nicht mehr erwähnenswert?
Ach alter Narr, bitte, renne renn',
Du hast ja noch Dein ganzes Leben
und dieses Leben hat wirklich Sinn,
ist nach wie vor durch Dich geehrt.

Leg' Dich nicht an mit Deiner Zeit,
die geht auch ohne Dich vorüber
und plage Dich nicht mit Fragen,
die Du doch niemals lösen wirst.
Mache Dich vielmehr wanderbereit,
schau' neugierig dort hinüber,
wo Zuneigungen Dich edel tragen,
Du angenommen bist wie ein Fürst.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Ansbacher Gnadenworte

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28.10.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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