Altengespräche

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Altengespräche

©Hans Hartmut Karg
2018

Nicht mehr ganz in dieser Welt,
Zum Alter hat sich Ruh' gesellt:
Man vermeidet Streit und Zank,
Das ist dann unser später Dank.

Mancher redet, will nicht hören
Und den eigenen Glanz beschwören,
Was er aktiv doch hat erreicht,
Es war ja toll – und gar nicht leicht!

Plaudern, ratschen, sich entspannen
Beim Trinken Zuhörer einfangen:
Die Nachkommen sind aufgestiegen
Und können so Armut besiegen.

Manches hört man tausendmal,
Man hört's gern, hat ja keine Wahl,
Denn man braucht ja keine Trennung,
Will schließlich noch Anerkennung.

Wahres wird dann oft verdrängt,
Die Fantasie bleibt ungehemmt,
Erfindet so zu früheren Jahren
Erfolge, die leider nicht waren....

Der Informierte weiß schon mehr:
Mitalternde haben es schwer,
Wenn sie Vergangenes beschwören,
Sich so gegen Vergessen wehren.

Kein Leben ist vollkommen gut,
Selbst wo eisern der Wille, Mut.
Man muss da ganz schön fantasieren,
Um Nöte fein zu kompensieren.

*

Informationen zum Gedicht: Altengespräche

18 mal gelesen
26.03.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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