37 Grad Celsius

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
37 Grad Celsius

Wann habe ich jemals den Mond erlebt,
Der um acht Uhr noch hell angestrahlt
Von der Sonne, die nur nach Hitze strebt,
So dass Frucht, dass Pflanze verkahlt?

Der Heißsommer lässt die Felder verdorren,
Alles lechzt immerzu nach Regen,
Und mancher Geist ist dadurch verworren,
Weil Hitze nicht mehr unser Segen.

Es reicht! Nach Wochen strahlender Tage
Wird heute ein Rekordtag sein,
Allen Landwirten damit zu großer Plage,
Alles schwitzt in bizarrem Schein.

Seit Jahren klettert das Thermometer
Höher, wenn der Sommer so hitzend kommt.
Der Mensch ist nur noch Schwerenöter,
Dem keine Arbeit mehr wirklich frommt.

Rollos werden früh schon herunter gelassen,
Nachts die Dachlukenfenster weit aufgesperrt:
Ventilatoren und Kühlungen in Ladengassen
Als Labsal, wo Hitzeschwall an Körpern zerrt.

Ozon verklebt die Lungenbläschen,
Alte, Kranke, Kleinkinder stöhnen.
Im Schlagschatten liegen alle Gässchen,
Niemanden sieht man mehr klönen.

Die Hitzewelle erstickt jeden Trieb,
Nur Bäder und Seen sind menschenvoll.
Da haben Kinder das Wasser lieb,
Finden Spielen und Schwimmen ganz toll.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: 37 Grad Celsius

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31.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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