Bis zur Grenze... nr.4

Ein Gedicht von Gaby Geng
Bis zur Grenze... nr.4

Gitterstäbe besaß seine Zelle nicht,
und durch Glasbausteine fiel nur wenig Licht,
als er dann bekam sein Urteil vom Gericht,
rückten seine Zukunftspläne in weiter Sicht.

1 Jahr und 6 Monate hatte er bekommen,
mit ernster Miene hatte er es hingenommen,
er wollte doch nur mal über die Grenze sehen,
als Schiffsbauer in Hamburg zur Arbeit gehen.

Das frühere „Großmaul“ ist Stiller geworden,
denn er machte sich um Papa Sorgen,
und wenn er nachts träumte von großen Schiffen,
dachte er: nochmal würden sie mich nicht erwischen.

3 Monate früher kam er aus dem Knast raus,
da befand sich sein Vater schon im Irrenhaus,
der Alkohol hatte ihn aus der Bahn geschmissen,
man sah es ihm an, es ging ihm beschissen.

Er war wieder da, und wollte sich um ihn sorgen,
doch sein Papa ist noch in der Nacht gestorben,
unter Tränen brach er zusammen,
denn er hatte an seinen Vater sehr gehangen.

Im Sommer 1981 wollte er es nochmal wagen,
und der DDR für immer Lebewohl sagen,
diesmal war er nicht so planlos,
doch die Sonne brannte an diesen Tag erbarmungslos.

Fortsetzung folgt… (die letzte)

…inspiriert von einer wahren Begebenheit
… Danke Ralph.

Informationen zum Gedicht: Bis zur Grenze... nr.4

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05.11.2016
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