Weißt du noch?

Ein Gedicht von Farbensucher
Weißt du noch? Wolkenbruch und Sommerregen.
Gewaltig seine Macht. Und wir verwegen.
Das Zischen großer, warmer Regentropfen
im heißen Staub. Im Herzen wildes Klopfen.

Der Sturm zerrte an Kleidern und in Haaren.
In Häusern gottesfürchtig Menschenscharen.
Kurz in uns Kampf um Mut gegen den Frevel.
Wir gottlose Kinder. Mutter am Beten.

Die Straßengräben voll. Wie unser Lachen
in grellen Blitzen und im berstend Krachen.
Die Welt zerfiel. Gücksflutend Lebenslust.
In Straßengräben waten und Mutters Frust.

Meine Hand in deiner. Wie Kinder. Freunde.
Aus Dachrinnen das Wasser für uns schäumte.
Umschlungen. Haut an Haut. Kein Wort dazwischen.
Noch ahnt' ich nicht, wie wir Uns heut' vermissen.

Informationen zum Gedicht: Weißt du noch?

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23.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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