Und Tage fingen an zu splittern

Ein Gedicht von Farbensucher
Ich suchte dich in allen Dingen
und lief Erinnerung entlang
durchs Herz, mit allen meinen Sinnen -
doch manchmal wurd' es mir so bang,

dass alle Wege, die ich ging,
wie dunkles Unheil mir erschien.
So grausam aus Himmelslüften hing
dein Tod – ich konnt' ihm nicht entflieh'n.

Dein Tod. Er legte sich in alles.
Auch nachts aus Schlaf Gewalt mich riss.
Dein Tod in meines Schreies Halles,
zerschellt, in bitt‘rer Finsternis.

Ich trug mein Herz auf meiner Haut -
schon Windhauch bracht' es zum erzittern.
Und jeder Ton war mir zu laut.
Und Tage fingen an zu splittern.

für meinen Sohn Danjar

Informationen zum Gedicht: Und Tage fingen an zu splittern

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30.06.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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