das Gift

Ein Gedicht von Farbensucher
Das Gift fließt leicht; schleicht rot sich durch die Blutbahn;
nistet sich tief in jede Zelle ein;
vergiftet das Gehirn, treibt in den Wahn -
nichts bleibt von dir und deinem innren Sein.

Kennst du dich noch? Erkennt dich irgendwer,
mit dem du Stunden, Leben hast geteilt?
Die gibt's für dich schon alle längst nicht mehr -
niemand ist da, der gern mit dir verweilt;

du klagst sie alle an; die ganze Welt;
ein jeder hat nur Böses dir getan;
du zelebrierst dich als der einz'ge Held,
der das durchschaut, was Weisheit je ersann.

Wie abgewandt du diesem Leben bist;
hörst viel zu lange schon dir nicht mehr zu;
verkehrst nach unten, was noch oben ist -
zerstörend Kriegsgebiet; zerstört; auch du.

Informationen zum Gedicht: das Gift

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17.03.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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