Angst

Ein Gedicht von Doris Grevesmühl
Jeder bestimmt davon erzählen kann,
dass er mal Angst hatte irgendwann.
Manch einer redet sich zwar ein,
noch niemals ängstlich gewesen zu sein,

Doch diese Annahme ist trügerisch,
denn dieses Gefühl trägt jeder in sich,
und das, ob wir wollen oder nicht,
in bestimmten Situationen ausbricht.

Schon die Urmenschen kannten dieses Gefühl,
dass sie wahrscheinlich immer dann befiel,
wenn sie im Wald unterwegs waren
und einen Säbelzahntiger sahen.

Weil ihnen noch die Waffen fehlten,
diesen erfolgreich zu erlegen,
musste es ihnen schnell gelingen,
sich sofort in Sicherheit zu bringen.

Somit hat die Angst sie davor beschützt,
dass ein Säbelzahntiger sie frisst.
Das Angstgefühl uns erhalten blieb,
auch wenn es diese Tiger nicht mehr gibt.

Damals wie heute die Angst uns befällt,
wird man vor solche Aufgaben gestellt,
von denen man glaubt, dass die Mittel fehlen,
um diese auch erfolgreich zu lösen.

Heute brauchen wir dazu keine Waffen,
aber Überwindung, uns aufzuraffen,
um erfolgreich aus der Welt zu schaffen,
Sachen, die uns irgendwie belasten.

Von einer richtigen Phobie man spricht,
wenn die Angst so übermächtig ist,
dass sie behandelt werden muss irgendwann,
damit mit ihr umgegangen werden kann.

Der Blick auf die Evolution es beweist,
es ist keine Schwäche, wenn Angst sich zeigt.
Dieses Gefühl sich bei uns dann regt,
wenn scheinbar Bedrohliches vor uns steht.

Informationen zum Gedicht: Angst

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14.05.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Doris Grevesmühl) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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