Konturen der Nacht

Ein Gedicht von Dieter Kinzel
Wenn der Tag über die Nacht siegt,
hat man sich dann selbst besiegt?
Ängste vor dem Einschlafen gibt es zu Hauf.
Lange Aufbleiben das nimmt man in Kauf.

Gegen zwei drei dann doch eingeschlafen
und früh um sechs sich wieder aufraffen.
Wie beginnt man dann so einen Tag?
Ist das einer den man gerne mag?

Bei einem psychisch Kranken kommt dies all zu oft vor.
Da braucht derjenige sich selbst nicht zu schießen ein Eigentor.
Bei ihm ist dies Gang und Gäbe.
Und trotzdem kann man helfende Hände an einer Hand abzähle.

Die Konturen solcher Nächte sind immer zu sehen.
Da kann der Betroffene sich sonst wie sich drehen.
Er steht bereits mit Kopfschmerzen auf,
keiner ist da, der tut reagieren darauf.

Er versucht es weg zu retuschieren,
nur wird er bei diesem Versuch immer verlieren.
Wer kann so einem Menschen helfen, das ist hier die Frage.
Kein Therapeut, kein Arzt, niemand macht eine entsprechende Aussage.

Die Geister im Hirn können nicht vertrieben werden.
Für die Betroffenen gibt es kein Himmel auf Erden.
Und doch kann man ihnen ein erträgliches Leben geben.
Nur es müssten die "gesunden" Menschen sich einen Ruck sich geben.

Einige machen dies mit feurigem Eifer.
Nur von vielen wird gerüttelt an der Leiter.
An die Leiter wo Helfer und Betroffen zusammen drauf stehen.
Man hofft ein frischer Wind wird die Verzweiflung verwehen.

Informationen zum Gedicht: Konturen der Nacht

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12.06.2014
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