Und tschüss!

Ein Gedicht von Claudia Behrndt
Was soll das Leben mir noch bringen?
Was soll ich noch auf dieser Welt?
Ich könnte glatt vom Hochhaus springen.
Was gäb' es, das mich hier noch hält?

Im Bad liegt' eine scharfe Klinge ...
Dort wär' auch der Tablettenschrank ...
Klappt sich'rer es mit Strick und Schlinge?
Die Auswahl ist zu groß; ich schwank' ...

Bin ich zu feige? Fehlt der Wille?
Ist doch die Qual noch nicht zu arg? -
Umgibt mich nicht schon Totenstille?
Leb' ich denn nicht schon wie im Sarg?

Es fehlen nur noch rings die Kerzen!
Sie fehlen, weil kein Mensch mich mag.
Da ist ein Loch in meinem Herzen,
das größer wird von Tag zu Tag.

Mein Schreien wollte niemand hören.
Ich bin ja auch nicht wichtig - nein.
Drum will ich euch nicht weiter stören.
Ihr lasst Mich und ich Euch allein.


© 04.02.1999

Informationen zum Gedicht: Und tschüss!

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11.07.2011
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