Mein Körper, mein Feind (2)

Ein Gedicht von Claudia Behrndt
Ich nahm mir kochend heißes Wasser
und kippte es mir einfach über den Arm.
Denn ich bin mein eigener Hasser
und wünschte das ich mir das Leben nahm.

Mein Arm ist knallrot und hat viele Blasen
und erst jetzt verspür ich diese Schmerzen.
Ich hab ab und zu diese Phasen
und ich kann darüber auch nicht scherzen.

Ich kann mich echt nicht leiden,
denn ich bin eine schreckliche Person.
Ich tu mir weh und kann es nicht meiden,
ach, wen interessiert das schon!

Mein Körper ist mein eigener Feind,
ich verstümmle ihn bis aufs Blut.
Erst dann spür ich, es ist mein,
nämlich erst dann geht es mir wieder gut.

Es ist zwar eine ernste Sache
und viele finden das nicht normal.
Ich stehe da und lache
und denk: “Das ist mir doch egal“

Lasst mich doch einfach in Ruh,
ich geh ins Bett und mach die Augen zu.
Ich will nichts sehen und auch nichts hören
und ihr sollt mich nicht dabei stören.

© 02.12.1998

Informationen zum Gedicht: Mein Körper, mein Feind (2)

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25.07.2011
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