Das Gewissen

Ein Gedicht von Caeli
Da sinnt der Mensch nach Worten
Trachtet danach nicht falsch zu tun
So fällt´s schwer Es, Er und Sie treffend zu verorten
Das generische Maskulinum soll das für uns tun

***

Kann der Mensch sich nicht entscheiden
Will ihm etwas sein Gefühl verleiden
Kann es gut sein, dass das von seinem Gewissen provoziert
Weil das Gute an diese „Regung“ seines Ichs lautstark appelliert

Die Eltern schaffen für ihrer Kinder Glück
Nichts gäbe es, dass für ihr Gewissen wichtiger
Sie opfern sich auf, lassen alle Bedenken hinter sich zurück
Für sie gibt´s nichts, dass richtiger

Bei dem einem Menschen war es der Dienst fürs Vaterland mit einer Waffe
Er fühlte sich wie ein dummer Affe
Als er den Kriegsdienst üben sollte
Obwohl er nicht einer Menschenseele ernstlich grollte

So macht das Automobil einem anderen das Leben ganz bequem
Der will von grüner Ökologie gar nichts mehr versteh´n
Einem dritten ist das kraftstoffbetriebe Gefährt ein Dorn in Auge
Weil es für die Umweltbilanz ganz und gar nicht tauge

Dem Letzten ist´s der Hunger in der Welt
Der tief ans Herz ihn rührt
Er spendet gerne etwas Geld
Bis seine Seele Linderung spürt.

Für gar manchen Vertreter unserer Gattung ist das Gewissen ein ganz schlichter Ort
Ja, für ihn ist das Gewissen einfach Mord:
An dem was man wünscht und einfach will
Denn: normalerweise ist das Sprachrohr der Seele stumm und still

Ja, Gewissen ist weder Luxus, noch ein Muss
Mit einem Gewissen ist für vieles Schluss
Ein Hauch von Geistesschwäche rankt darum
Wer ein Gewissen hat, scheint einfach dumm

Das Gewissen zeugt von Gut und Böse
Es eröffnet einen Zwiespalt, von dem uns erst der Tod erlöse
Je differenzierter der Mensch die Welt betrachtet
Um desto mehr hat er von der Kunst des Denkens und dem Wesen seines Gewissens erachtet

Im Weltenraum bewegt sich der Mensch zu Lebezeiten nur ein kleines Stück
Der Mensch im Abendland erlebt dabei zumeist für ein paar kostbare Augenblicke großes Glück
Gesinnung und Gewissen sind dabei im großen Ganzen von Jugend her schon anerzogen
Jedoch auch in Teilen durch den Umgang mit Gruppen und Freunden von vornherein disponiert, gekrümmt oder gar verbogen

Dabei ist „Gewissen“ nicht nur ein Wort, sondern Gewissen ist der Hort
An dem das Wissen Brücken schlägt, an dem die Verantwortung ihre Früchte trägt
Gewissen ist das, was die Menschen voneinander unterscheidet
Weshalb man manche Menschen mag und andere um Zuneigung beschneidet

Im Laufe des Lebens, vor allem im Beruf
Agiert die Institution „Gewissen“ dann öfter mal vergebens, da man hier andere Wege schuf
Hierarchisch wird hier stets beschlossen, was gut, ja, was von Nutzen und was nicht
Die Entscheidungen von oben sind dem Unten stets verschlossen, sie zeugen eher von Sachzwang als von Vernunft und von hellem Licht

Während seines Lebens, sozusagen lange, verändert das Gewissen zudem stetig sein Gewicht
Gewissensentscheidungen traf man am Anfang des Lebens fragend bange, am Lebensende entscheidet man sich selber meistens nicht
Das, was in jungen Jahren wichtig, das hat den Menschen tief geprägt
Das, was in der Jugend richtig, das hat das Alter längst verschmäht …


© Auris Caeli

Informationen zum Gedicht: Das Gewissen

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07.02.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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