Die auf Theia ritt

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Sag, erinnerst du dich
an mich,
ich bin die, die vor Äonen
auf Theia ritt,
sich mit deiner Erde
zu vermählen.
Wir zwei
erschafften den Mond
und in Chaos, Staub und Geröll
da brüteten wir
durchs kosmische Jahr
alles blaue Leben.

Sag, erinnerst du dich,
ich bin die, die vor Äonen
auf Theia ritt
und deine graue Proto-Erde
im Feuerkusse
schließlich gangbar machte,
dass der Mond sie umkreisen
und sie UNSERE würde.

Wir webten
in den Schleiern der Zerstörung
erstes leises Leben ins Gestein,
zogen pochendes Grün
in die Wasser
und über die Lande.
Ammoniten haben wir gezähmt,
weißt du noch?
Wir schwammen mit den Semionotiden,
ritten auf den Sauropoden um die Wette
und atmeten die Schöpfung,
bis sich unser Fleisch
zu allem Fleische formte.

Deine Sonne
fing ich in meinem Bernstein.
Sag,erinnerst du dich-

Sag,
erinnerst du dich
an mich,
ich bin die,
die dich noch in Äonen liebt,
die verzweifelt in deiner Erde wühlt
und die entsunkenen Plejaden
für dich an den Himmel zieht,
dass sie als weiße Rosen
vor deinem blinden Blick
erblühen.

Sag, erinnerst du dich an mich,
ich bin die, die vor Äonen
im galaktischen Feuer
in dich schmolz
und die
bis zum nächsten Anbeginn
allen Seins
in deinen Strömen fließen wird.


Anouk Ferez
9.1.2017
von alpha bis omega
und ewig 0
vom Anbeginn zu
FIUE

Informationen zum Gedicht: Die auf Theia ritt

308 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
09.01.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige