Sterben will gelernt sein

Ein Gedicht von Andreas Hanschke
Es kam der Tag, da hab ich nachgedacht,
was man mit seinen Krankheiten so macht,
es zwickt im Kopf, das ist doch bestimmt schlimm,
ertrink ich, wenn ich nachts im Schwimmbad schwimm?
Zuviel vom Ei, das ist doch ungesund
auch Alkohol, der tötet ohne Grund
durch Magenschmerzen ist das Ende nah,
seit 20 Jahr'n, doch nichts davon geschah.
Sterben will doch irgendwie gelernt sein,
das ist gar nicht so einfach wie man denkt,
manchmal macht man sich zuviel Gedanken,
weil man zu sehr an seinem Leben hängt.
Ist der Schnupfen, den ich hab gefährlich
und der Pickel, dort am Hals, ganz ehrlich,
wird er operiert zum Überleben,
oder muss den Löffel ich abgeben.
Rückenschmerzen, damit kanns doch enden,
zu viele Bakterien an den Händen,
sag mal, ist das nicht Schimmel, dort am Brot
ja überall lauert Gevatter Tod.
Sterben will doch irgendwie gelernt sein,
das ist gar nicht so einfach wie man denkt,
manchmal macht man sich zuviel Gedanken,
weil man zu sehr an seinem Leben hängt.
Sag mal willst du wirklich ewig leben
und hast du Angst, dass du etwas verpasst?
Genieß die Zeit, die dir wurd gegeben
weil außer Angst du sonst kein Leben hast.
Dein Urin riecht nicht nach Rosenwasser,
ja auch der Stuhlgang müffet dann und wann,
Muskelschmerzen, sowas kann passieren,
Mensch fang doch endlich mit dem Leben an.
Sterben will doch irgendwie gelernt sein,
das ist gar nicht so einfach wie man denkt,
manchmal macht man sich zuviel Gedanken,
weil man zu sehr an seinem Leben hängt.

Informationen zum Gedicht: Sterben will gelernt sein

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12.05.2022
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