Ausgeträumt

Ein Gedicht von Andreas Hanschke
Des Nachts im Traum,
welch müheloses Glück,
schwerelos und übermütig,
Riesen drehn die Uhr zurück.
Dein ich, es fängt sich an zu drehn,
durchschreitet Wälder, Wüsten, Räume,
reist durch die Zeit, zu zweit, allein,
und kämpfst mit Götter gegen Bäume.
Hand in Hand fliegt durch die Lüfte,
in die Wolkentür hinein,
in der Hand nicht mehr die eine,
ist nur ein Stock, dunkel allein.
Drehst suchend dich, ein schwarzer Vorhang,
öffnest ihn und hell das Licht,
noch ein Wasser, fragt der Kellner,
du sagst ja und kriegst es nicht.
Der nächste Bissen, leises Wimmern,
du gebraten auf dem Tisch,
über dir wieder die Riesen,
sehen aus wie Rind und Fisch.
Mit der Stimme deiner Eltern,
rutschst vom Löffel du und fällst,
landest weich auf einer Wiese,
auf der du zwei Seile stellst.
Ist Physik nicht von Bedeutung?
Logik nimmt man nicht in kauf,
Du wachst auf, fühlst dich gerädert
und dein Traum, er löst sich auf.

Informationen zum Gedicht: Ausgeträumt

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12.04.2023
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