Titel | ||||
---|---|---|---|---|
46 | Tannentrost | |||
Vorschautext: Nimmersatt, der Nebel, hüllt wohlbekannte Orte, ein kalter Hauch aus edlem Tuch, gespenstisch in ein Niemandsland. Gereiht wie Zinnsoldaten, das Grün noch gut versteckt. So still und friedlich wartend, mit Silberreif bedeckt. Erst fern, dann nah Getümmel droht. Wer stört die Heimlichkeiten? ... |
||||
45 | Tränenauge | |||
Vorschautext: Die Sehnsucht taucht im Tränenauge. Ich sammle sie zu einem Fluss. Es spült mich fort das einsame Segel. Der alte Wunsch getreu mich tragen muss. Zählt es nicht gleich, ob je geboren? Die Antwort schuldig, treibt das Boot. Das Ruder irgendwo verloren, ziellos im Wind, mein Lot. Steuerlos das alte Boot, seiner Schatten Bürde schwer. ... |
||||
44 | Alter Freund | |||
Vorschautext: Du bist so alt, Ring auf Ring zum Leib gereiht. Stark verzweigt, in vollem Saft. Dein Haupt durch all die Lebenszeit, von festem Halt im Erdenreich getragen. In Zeiten kahl, ganz nackt, der kleinste Zweig entblößt. Mal undurchdringlich sattes Grün, um dann so bunt gestreckt nach allen Seiten tragend. Dein welkes Haar verloren, vereint mit Leidenschaft verzweigt. ... |
||||
43 | Dezember | |||
Vorschautext: Ein letztes Blatt hoch im Geäst, kein Sturm es stört sich dort zu halten. Gönn ihm doch jeden Augenblick, an diesem schönen Ort mit Zuversicht zu walten. Nicht Blattgewirr, nur es allein, in schönster Pracht so stolz sich zu entfalten. Von wirrem Pinsel bunt gefleckt, den tristen Ort als Farbklex zu gestalten. Das Jahr geneigt, von Tag zu Tag. Den Rest vergangener Sommerzeiten, ... |
||||
42 | Poesie Dezember | |||
Vorschautext: Eisblumengarten! Garten der Träume auf mattem Glas. So still fällt der Schnee. So still auch die Zeit Kristall um Kristall zum Körper vereint. Am Puls der Zeit. Eisblumengarten! Sieger im Leben, der Fesseln befreit. Kein Zögern, du Rinnsal gefroren im Eis. Ein eisiger Hauch, Bild der Freiheit von unsichtbarer Hand. Am Puls der Zeit. ... |
||||
41 | November Ade` | |||
Vorschautext: Gehüllt in feinste Seide, mit jedem Blick begehrt, beständig seit Jahrtausenden, doch unberührt und siegessicher, der Große Wagen, am Sternenhimmel fährt. Du Frostgespenst von Ast zu Ast, durch Nacht noch wohl behütet. Im wirren Fall der Blätter, mit kühnem Pinselstrich, der Schattenspringer, aus vollem Eifer wütet. Gewaltig aufgeblasen ein Wirbel tobt durchs Holz. Applaus ihr Blätterschaaren, ... |
||||
40 | Gute Nacht | |||
Vorschautext: Die Schäfis gehen jetzt schlafen und kommen endlich zur Ruh. Die liebe Mama deckt sie schnell noch bis zur Nasenspitze zu. Gute Nacht Pitti und Schnattchen und Bär. Es wird Zeit ins Bett zu gehen. Der Mond schüttelt noch schnell ein paar Sterne auf meine Decke. Das glitzert und funkelt so schön. Der Mond sagt:" Hallo liebe Kinder" und schubst die Sonne ins Meer. ... |
||||
39 | Doch | |||
Vorschautext: Sag mir was! Ich bring den Teufel in dein Harr, die Glut auf deine Lippen, den Sturm in deinen Nabel. Doch…. Zeig mir was! Ich spiel den kleinen Muck für dich, fang ein die goldene Gans, bestell den Esel strecke dich. Doch… ... |
||||
38 | Krabbelfinger | |||
Vorschautext: Wen sucht die ? Dich sucht die Hand! Nichts hat sie aufgehalten, an deinem Leib sich zu entfalten. Jetzt bäumt sich auf der straffe Leib. Ein Finger an dem Anderen reibt. Wer spielt hier eigentlich mit wem? Wie lange soll dies Treiben gehen? Kribbel- Krabbel- Zappelfinger Zuckermund ... |
||||
37 | Keine Antwort | |||
Vorschautext: Ich stehe in dem Raum, dein Lachen ist noch hier. Die Lippen so rot, ein Kuss liegt in der Luft. Warum fragst du mich nicht? Warum drängst du mich nicht? Doch keine Antwort kommt von deinem Haar aus meinem Bett. Am Spiegel ließt du mir die Spuren deiner Hand. Im Kissen schläft noch fest ... |
||||
36 | Mann im Mond | |||
Vorschautext: Er zählt das Gold im Sonnenstrahl. Der Fluss spielt leise unser Lied. Vom Ufer kann ich ihn noch sehen, bis er im Wellenschlag entflieht. Der Fisch fühlt meine Traurigkeit und springt hinein ins Spiegelbild. Das Wasser schlägt er auf zum Grund, ich hab es wieder aufgefüllt. Im Wasser spielt der kleine Fisch, laut fragen hab ich nicht gewagt. ... |
||||
35 | Stummer Kreisel | |||
Vorschautext: (In Erinnerung an R.) Du gräbst in deiner Seele und bohrst den Kummer an, von allen nur verstoßen, kein Mensch dein Herz gewann. So nutzlos war der Fingerzeig, der Hund hat nicht gefragt. Dem Flachmann in der Tasche, blieb keine Qual erspart. ... |
||||
34 | Babelsberg | |||
Vorschautext: Hörst du nicht das leise Wimmern, wenn ein Blatt vom Sturm entführt, weit so weit von seinem Baum, es den Boden sanft berührt. Siehst du nicht die Blume weint, die vom Durst gequält sich neigt. Alle Säfte längst entronnen, wenn der Herbst den Samen streut. Nahe Nacht, so kalt und still. Ein Schatten springt, doch eilt sich nicht. ... |
||||
33 | Der alte Weg | |||
Vorschautext: Der alte Weg ist alt geworden, befunden gerade noch, verdiente Ruh, den neuen Weg zu gehen. Das Haltetau zernarbt im Fluss, dem Auf und Ab der Tage nicht ohne Risiko gekappt, zerreißt mit jedem Pulsschlag. Die Uhren aufgezogen, kurz vor dem letzten Lauf, auf Zehenspitzen, ... |
||||
32 | Ferne Ziele | |||
Vorschautext: Der alte Mann, mit jungem Geist. Gebrochen nicht, jedoch gekrümmt. Gedanken wirr auf endlos Pfaden. Was ist der Weg? Was ist das Ziel? So hält er inne, zögerlich. Schaut mal nach links, zurück, und nimmt den Weg gleich rechter Hand, nicht weit der Mitte etwas links. Im Gang bedächtig, ... |
||||
31 | Frühling grüßt | |||
Vorschautext: Freude drängt zu allen Orten, Düfte füllen Zeit und Raum. Lastbefreit bereit zu starten, Frühling grüßt mit buntem Saum. Weiße Pracht hoch aufgeschüttelt, flieht empor mit Sonnenkraft. Feld und Tal als stumme Zeugen, Leben tausendfach erwacht. Der kleine Bach verkündet, nun lautstark seien Lauf. ... |
||||
30 | Am Morgen | |||
Vorschautext: Der Tag hat nun die Stadt erreicht, zagend weicht die nächtliche Hülle. Der Vogellärm beginnt so gleich, verjagt die kalte Stille. Was eben noch so leblos schien, beginnt sich nun zu regen. Die Pappeln schwanken sanft im Wind, kein Blatt stellt sich dagegen. Ein warmer Schauer treibt den Spatz, zum morgendlichen Bade. ... |
||||
29 | Am Abend | |||
Vorschautext: Schon schickt geneigt der Tag, die letzten seiner Schaaren. Von Haus zu Haus, von hier nach dort, verlorenes Heer aus Sonnenstrahlen. Im Takt gerafft von schwarzer Seide, gedämpfter Lärm in edlem Tuch. Wir fürchten die Umarmung nicht! Ein liebgewonnener, trotziger Versuch. Hier die Stille, dort der Glamour, tausend Spiegel dieser Stadt. ... |
||||
28 | Der Tag erwacht | |||
Vorschautext: Das Land noch müde, nachtgeprägt, verharrt in tiefer Stille. Vom ersten Lichtstrahl aufgeschreckt, des Lebens bunte Fülle. Ein Nebelband hüllt meisterlich nun Baum für Baum in Edelweißgewänder. Gemächlich schiebt der Tag den Mond und schleppt die alte Sonne, zu höchster Kraft das Elixier ein Lebensspender. Nun tausendfach das Schweigen bricht. Ein Chor im Fluss der Zeiten. ... |
||||
27 | Horizonte | |||
Vorschautext: Sie liegen nah, in Haut und Haar verschlungen. Schon Ewigkeit, die Zeiten jagen. Am Horizont die Sichel sich vom Himmel seilt, ein Funke, still, vom Wind getragen. Gefangen all die Worte, gebeugt um sie zu küssen. Lautlos sich die Körper fügen, der Augenblick das Atmen wird nicht missen. Schuldig treibt der Wind sein Spiel. Hoffnungsvoll geteilte Stunden. ... |
||||