Titel | ||||
---|---|---|---|---|
88 | Ein schönes neues Kleid | |||
Vorschautext: Das neue Jahr, ein schönstes Kleid, niemals zu eng und nicht zu weit, ganz bügelfrei und ohne Falten, lässt es sich immer neu gestalten. An Streichelstellen samtbesetzt, bleibt's unzerstörbar, unzerfetzt. Die glanzdurchwirkten Jahreszeiten, sind anpassbare Wohlfühlweiten, von keinem Gürtel je zu zügeln. Nie wieder etwas auszubügeln ... |
||||
87 | Keinen Bock | |||
Vorschautext: Du willst doch jetzt nicht Gassi gehen? Hast wohl die Leine schon im Blick. Ist's Dir nicht möglich einzusehen? Geh doch allein, ich bleib zurück Mein Schweinehund gab mir den Rat mich mit dem Wetter zu erklären Nun folge ich ihm in der Tat um mich mal heute zu beschweren Du glaubst, mir macht es immer Spaß, bei Wind und Regen loszuziehen. ... |
||||
86 | Asche der Vergangenheit | |||
Vorschautext: Kein Ende findet deine Klage: „Wie war sie schön, die alte Zeit!“ Du stellst das Heute stets in Frage, bist für die Zukunft nicht bereit. Du steigerst dich so sehr ins Schwärmen von alten Zeiten, die man kennt Willst dich an jenem Feuer wärmen, das schon so lange nicht mehr brennt.. Du suchst noch heute in der Asche, die Glut die dich einst so erwärmt ... |
||||
85 | Nachruf | |||
Vorschautext: „Er muss den Teufel in der Seele taufen.“ sagt man schon hinter vorgehalt'ner Hand. Versäuft er sich den restlichen Verstand? Ertränktes Leben wird im Sand verlaufen. Es fällt sehr schwer, ihm noch Respekt zu zollen Ein neu geknüpftes Band reißt gleich entzwei Die er wohl liebt, quält er mit Tyrannei Nur eine wird ihn noch auf ewig wollen, denn was den Liebsten quält, kann sie erspüren, sehnt sich nach alten unverletzten Zeiten ... |
||||
84 | Da ist ein Traum | |||
Vorschautext: Da ist ein Traum Ein starker Arm, der mich im Wanken stützt, wenn ich ihn brauch, Umarmung auch. Zwei dunkle Augen, die stets nach mir schau'n, in die ich tauch', versinken auch. Ein lieber Mund, der mir dann Mut zuspricht, wenn ich es brauch, und Küssen auch. Die eine Hand, die mich durchs Leben führt, trotz Stein und Strauch ... |
||||
83 | „Du musst mir eine Locke schenken! | |||
Vorschautext: „Du musst mir eine Locke schenken! bat sie ihn, als sie sich trafen. Dann kann ich immer an dich denken . Ich will mit deiner Locke schlafen.“ Er war nicht schön und ohne Flocken Doch waren sie es, die gefielen, nur seine blondgelockten Locken. Sie würde gerne damit spielen. „Du musst mir eine Locke schenken, Ich kann doch ohne nicht mehr leben!“ ... |
||||
82 | Poeten | |||
Vorschautext: Willst du singen mit Poeten sind auch Reime sehr von Noeten Jede Muse wird dir floeten: So verdienst du keine Kroeten. Willst du nicht vor Scham erroeten, lass das Quietschen auf den Troeten. Ein Gedicht lässt sich nicht loeten. © Greta Hennen |
||||
81 | Lass uns doch... | |||
Vorschautext: Lass uns springen, laufen, hüpfen, nochmal ins Kleid der Jugend schlüpfen Lass das Feuer uns entfachen zu einem ganz befreiten Lachen Lass uns doch das Leben spüren das wir jetzt noch mit uns führen Lass uns rasch den Zorn entsorgen und die Furchtsamkeit vor Morgen. Lass uns mit dem Jetzt beschenken und auf die Gegenwart beschränken ... |
||||
80 | Ein Röslein klein | |||
Vorschautext: Einst setzte man ein Röslein klein im Garten in die Erde und sprach zu ihm: „Nun wachse fein, dass etwas aus dir werde.“ Es nickte eifrig fein und still, wollt alles dafür machen. Doch nützt es nicht nur, dass ich will. Lasst mir die Sonne lachen. Jedoch man ließ es ganz allein, tat's nicht einmal begießen, ... |
||||
79 | Der Himmel spinnt aus Schmutz kein Gold | |||
Vorschautext: Der Himmel spinnt aus Schmutz kein Gold Er schickt zurück, was wir ihm geben Die Sonne ist uns nicht mehr hold sie kann uns auch kein Lächeln weben Der Himmel schickt nun depressiv uns Stund um Stund sein Seelentief das ihm die Menschheit eingebracht So lang schon hat er nicht gelacht Ach lass uns ihm die Stimmung heilen und das Gedicht hier mit ihm teilen ... |
||||
78 | Lauf um Dein Leben | |||
Vorschautext: Lauf um Dein Leben, das dir ward gegeben Oh lauf um Dein Leben Lauf um Dein Leben. Man will es dir nehmen und wird sich nicht schämen Lauf um Dein Leben. Man handelt mit Waffen So lauf um dein Leben Lauf um dein Leben, denn einzig das Raffen, ist stets ihr Bestreben. Lauf um dein Leben, man will dich verkaufen Oh lauf um dein Leben ... |
||||
77 | Im Lebensbaum der Heiterkeit | |||
Vorschautext: Im Lebensbaum der Heiterkeit schwingt in gelachten Ästen von Zweig zu Zweig sich oft ein Clown und gibt sein Selbst zum Besten. Im Lebensbaum der Heiterkeit dort zwischen einst und jetzt hat er schon seit geraumer Zeit sein buntes Kleid versetzt. Im Lebensbaum der Heiterkeit sein Glücklichsein erlischt. ... |
||||
76 | Wenn Zebras streifen... | |||
Vorschautext: Ein Zebra stand am Zebrastreifen wollt grad hinübergeh'n und konnte es fast nicht begreifen als es sie da geseh'n Sie stand grad auf der andren Seite Die Ampel leuchtet grün. Sein Lächeln formt sich in die Breite Es will hinübergeh'n Da geht sie schon mit leichtem Schritte Es bleibt ganz plötzlich stehn ... |
||||
75 | Begegnung bei Mondlicht | |||
Vorschautext: Du kannst mir mal, das fänd ich schön, bei Mondlicht gern begegnen. Dann könnten wir spazieren geh'n Es dürfte ruhig regnen. Du kannst mich gerne dann und wann ganz feste an dich drücken, und mir dabei, mein lieber Mann, tief in die Augen blicken. Du kannst mich mal beim nächsten Mal, bei Mondlicht auch besuchen. ... |
||||
74 | Vernissage | |||
Vorschautext: Limerick Es schimpfte die Elke in Chur das Bild wäre Hässlichkeit pur, meint die Vernissage sei eine Blamage und zeigt auf den Spiegel im Flur © Greta Hennen |
||||
73 | Das ganz besond're Ei | |||
Vorschautext: Zu Ostern schenk' ich Dir ein Ei Ich weiß Du hältst's in Ehren Ein ganz besond'res Osterei, das kann man nicht verzehren. Auch außerhalb der Osterzeit bekommst Du oft ein Ei. Ich geh auch ab und zu so weit, geb dir gar zwei und drei. Sie zeigen dir, wie gut ich's mein. Du weißt ich hab Dich lieb ... |
||||
72 | Die Galerie der Seele | |||
Vorschautext: Bilder sind es, nicht an Wänden, steh'n auf keiner Staffelei. Man entdeckt sie nicht in Bänden. Die Vernissage beginnt stets neu. Aquarelle nicht mit Wasser, Tränenfarben sind vermischt. Finst're Töne werden blasser, immer wieder aufgefrischt. Ach, du willst sie nicht betrachten, doch sie drängen sich Dir auf. ... |
||||
71 | Scheiterhaufen | |||
Vorschautext: Scheiterhaufen So mancher Mensch wird stets nach oben streben, versucht sich immerzu an neuen Dingen Es zieht sich häufig durch sein ganzes Leben dass ihm nicht alle Dinge gleich gelingen Es fällt ihm schwer die Sammlung zu verwalten Zu hoch die letzten Stufen seiner Leitern So viele Körbe hat er schon erhalten Und auf ein Neues quält ihn dieses Scheitern ... |
||||
70 | Vor den rosaroten Scheiben | |||
Vorschautext: Hinter rosaroten Scheiben geht dir doch kein Glück verloren Gerne wird es bei Dir bleiben denn da ist es ja geboren Hinter rosaroten Scheiben da verbirgt sich wahres Leben wird dich immer weiter treiben dir ein waches Auge geben. Hinter rosaroten Scheiben können dir die Brillenbügel ... |
||||
69 | Weiß er was er will? | |||
Vorschautext: Dass der April ein Weichei ist sich nicht entscheiden kann, das sieht man, denn mit Hinterlist schleicht sich der Winter an. Das leichte Kleid zurückgedrängt im Schrank, man kriegt die Motten. Und wieder wird man eingezwängt in dicke Wollklamotten. Die Gartenmöbel schneebedeckt, die zarten Blümchen frieren. ... |
||||