Gedichte über Jesus Christus - Seite 18

War Jeshua ein Gott, ein Mensch zugleich,
Inkarnation im Mensch die Göttlickeit?
Weshalb musst' er zum Menschen werden?
Menschen gab's vor seiner Zeit auf Erden.

Was machte ihn zum Menschen? Sein Leiden,
um uns Grenzen unsrer Göttlichkeit zu zeigen?
Verwirrend ist's mit menschlich' Göttlichkeit,
wenn Mensch wird Mensch, nur wenn er geht durch Leid.

Da will doch jeder Gott nur Mensch nicht sein,
und jeder Mensch doch Gott, und wenn, allein!
Der Zwiespalt ist so tief in uns gelegt,
wenn noch ein Gott im Menschen ist gewebt.

Ob Mensch in Gott, ob Gott im Mensch,
wenn Leben sich nur dreht um Existenz?
Das gibt für mich noch alles keinen Sinn...

Geben doch wir uns nur dem Menschsein hin!

Er legt sein Leben in Gottes Hände,
lässt sich fallen, vertraut sich ihm an,
sein Dasein nimmt eine große Wende,
die Seele reist mit der "Himmelsbahn".

Auf der Erde die Jahre vergehen,
im Jenseits gibt es weder Zeit noch Raum,
Planeten sich unaufhörlich drehen,
die Seele erwacht wie aus einem Traum.

Sie lässt sich von der Hand Gottes führen,
ein Junge erblickt das Licht der Welt,
er kann in sich die Ewigkeit spüren,
spürt auch die Hand Gottes, die ihn hält.

Wer bist du der mich heut geweckt,
Wer bist du der mich stark erschreckt,
Wer bist du hinterm Horizont,
Wer bist du hinterm großen Schlund?

Wer bist du auf dem fremden Stern,
Wer bist du im Namen unseres Herrn,
Wer bist du der uns Liebe gibt,
Wer bist du der in weiter Ferne liegt?

Wer bist du in der neuen Zeit,
Wer bist du bei allem neuen Leid,
Wer bist du wenn wir untergehen,
Wer bist du wenn wir wieder stehen?

Wer bist du wenn es Wunder braucht,
Wer bist du wenn die Welt mal wieder untertauch,
Wer bist du wenn wir wieder Sünder sind,
Wo sind die Eltern mit dem heiligen Kind?

Unter all den Menschenknospen
Blüht manche uns voraus;
Wir sehen ihren Kelch dann offen,
So finden wir nach Haus.

So schickt man manchmal Berge,
Und zeigt sie Hügeln vorbildhaft,
bis auch der letzte sich erhebe,
zur vollen Größe voller Kraft.