Zungenknoten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Zungenknoten

Einst ging einmal bei uns die Mär,
Menschsein wäre nur dann diskret,
Wenn man es nicht ausspäht zu sehr,
Weil Wissen oft Unfrieden sät.

Da macht man sich dann einen Knoten
In seine Zung' – so sagt' man mir,
Hat sich das Reden streng verboten –
Und das wird wohl zur Dauerzier...

Denn viele wollen recht viel wissen,
Neugierde wird dann eine Krake,
Erkennen darin kein Gewissen,
Wo alles nur noch Bohren, Frage.

Der Zungenknoten, er kann retten,
Was immer nur ans Licht gezerrt,
Kann sich deshalb auf Ruhe betten
Und schützt den Sinn – und den Wert!

Es gibt wirklich Dinge im Leben,
Die haben ganz bei uns zu bleiben,
Sind nicht Teil öffentlichen Gebens,
Müssen nicht in die Medien treiben.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Zungenknoten

145 mal gelesen
15.02.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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