Zum Gipfelkreuze hoch hinauf
Ein Gedicht von
Lars Abel
Auf schmalem Pfade hoch hinauf,
zum Gipfelkreuze führt er mich,
noch gluckst der Bach in seinem Lauf,
wo alles Laub den Felsen wich
Es säumt ein Meer, die Felsenwand,
den Weg, der keine Regel kennt,
von dessen Windung übermannt
den rechten Pfad man oft verkennt
Bei jedem Tritt, Gestein das knirscht,
springt manches Mal vom Fels herab,
zur Vorsicht, gleich dem Tier, das pirscht,
gemahnt es mich, dass Acht ich hab'
Es streifen Wolken bald mein Haupt,
wo alle Sicht im Dunst zerrinnt,
den Mut - der mühsam aufgeklaubt
an Berges Fuß - zerlegt der Wind
Der Regen ein Konzert beginnt,
berauscht sich selbst an Trommelei,
ein Bach, nicht seines Bettes Kind,
durchflutet mich in Raserei
Das Kreuz, das ich zum Ziel erklärt,
scheint fern, in Unerreichbarkeit,
das Dämmern die Erkenntnis nährt:
Ich fand den Mut zur falschen Zeit
Von Tropfen ganz und gar durchnässt,
wie blind voran, vom Wind gelenkt...
der Berg sich nicht erst bitten lässt,
mir seinen einen Ausweg schenkt...
-
Nach Tagen, da ich abgetaucht,
wird eine Suche angestrengt,
und voller Anmut da sein Lauf
den Bach hindurch die Felsen lenkt..
(C) Lars Abel
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